Die schlimmsten Katastrophen der Stadtgeschichte fanden leider fast alle in Oppau statt. Wie dennoch aus dem Bauerndorf das reichste Dorf der Pfalz wurde.
Als „Ophowa“ ist Oppau bereits 808 im Lorscher Codex verewigt, wurde es vermutlich bereits im frühen 6. Jahrhundert von Franken gegründet.
Nach einem Hochwasser um das Jahr 886 ‚wechselte‘ Oppau aufgrund des nach Osten verlagerten Rhein-Laufes von der rechten auf die linke Flussseite.
Durch die Erweiterung der BASF nebst Werkserweiterung im Jahr 1913 wurde das Bauern- und spätere Maurerdorf zum Industriestandort mit heute 9.500 Einwohnern – und zum reichsten Dorf der Pfalz!
Weitere Meilensteine sind der Zusammenschluss mit der selbstständigen Gemeinde Edigheim (1928), die Verleihung der Stadtrechte (1929) und die Eingemeindung nach Ludwigshafen (1938).
Ein Drittel der Wohnungen und Häuser wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. In der Folge dehnte sich Oppau bis in die 60er Jahre nach Süden und Westen hin aus.
Traurige Berühmtheit erlangte Oppau durch mehrere schreckliche Katastrophen – die meisten im Zusammenhang mit der BASF: So detoniert kurz nach Inbetriebnahme einer Salpeter-Anlage (1915) ein Kontaktofen, tötet sieben Aniliner und macht eine Werkshalle dem Boden gleich.
Bei der Explosion des Stickstoffwerkes (21. September 1921) im Werk Nord starben 561 Menschen – das bis heute größte Chemie-Unglück in Deutschland. Oppau wurde größtenteils zerstört, musste jahrelang wieder aufgebaut werden.
Als am 29. Juli 1948 im Werk ein Kesselwagen explodiert, kommen 207 Arbeiter ums Leben. Zahllose Fenster in ganz Oppau gehen zu Bruch.
Der neuste und hoffentlich letzte Zwischenfall war die Explosion einer Gasleitung am 23. Oktober 2014 in der Jakob-Scheller-Straße (Ortsbezirk Oppau) mit zwei Toten, 26 Verletzten und einem Millionenschaden. Die 200 Meter hohe Stichflamme war kilometerweit sichtbar.