Ob Helmut Kohl, Friedrich Schiller oder Daniela Katzenberger – im bevölkerungsreichsten Stadtteil Ludwigshafens waren schon viele große Namen Zuhause.
Bei der ersten Erwähnung von „Agridesheim“ im Lorscher Kodex 764 hätte wohl niemand gedacht, dass aus Oggersheim der mit heute 23.800 Einwohnern größte Stadtteil (seit April 1938) wird.
Oggersheim hat vermutlich seit 1317 Stadtrechte und war mit einer Stadtmauer gesichert, die zunächst zwei, später im 18. Jahrhundert drei Tore hatte. Dennoch wurde Oggersheim im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 verwüstet.
Kein Geringerer als Dichter-Fürst Friedrich Schiller verbrachte auf seiner Flucht 1782 rund zwei Monate in Oggersheim, arbeitete hier am Klassiker „Kabale und Liebe“.
Vor allem durch den Bahnanschluss und die neue Samtfabrik in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Oggersheim zur Fabrikenstadt. Die Samtfabrik war auch Schauplatz des ersten größeren Streiks in der Pfalz (1871).
Da sich hier auch im Umland Arbeitende ansiedelten, stieg die Bevölkerungszahl von 2.403 (1855) auf 11.164 im Jahr 1939. Ihren Anteil daran hatte auch die Notwende – die von den IG Farben ab 1933 hochgezogene, größte Werkssiedlung im Deutschen Reich.
Neben neuem Wohnraum entstanden in den 60ern auch die BG-Unfallklinik, das Krankenhaus „Zum Guten Hirten“ sowie medizinische Behinderten-Einrichtungen und die Integrierte Gesamtschule Ernst Bloch.
Größtes Bauprojekt danach: Die Errichtung des riesigen Fachmarkt-Zentrums „Westlich der B9“ zur Jahrtausendwende – seit 2007 namentlich der Einkaufspark Oggersheim.
(Inter-)national bekannt wurde Oggersheim durch TV-Star Daniela Katzenberger und Altkanzler Dr. Helmut Kohl, der seit 1971 hier wohnt und Staatsoberhäupter wie Margarete Thatcher, Bill Clinton und Boris Jelzin in der Marbacher Straße empfing.
Zur Gemarkung Oggersheim gehören neben der Notwende (4.800 Einwohner) auch der bis 2009 nebenan als Strandbad betriebene Weiher Melm mit dem dazugehörigen Neubaugebiet – Heimat von rund 3.000 Menschen.