BASF-Explosion: Suche nach Vermisstem geht weiter

Ludwigshafen – Ein lauter Knall, dann die meterhohe Feuer- und Qualmsäule über Ludwigshafen. Der Schock nach dem Großbrand bei BASF sitzt tief. Jetzt ist das Feuer gelöscht und die Ermittlungen zur Ursache laufen an:
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+++ UPDATE Dienstag 19:18 Uhr:
Die Stadt Ludwigshafen gibt Entwarnung für die Bevölkerung: Bürger der Stadtteile Pfingstweide, Edigheim, Oppau und Friesenheim können sich nun wieder im Freien aufhalten sowie Fenster und Türen öffnen. Ausnahme ist das Gewerbegebiet Nachtweide: Hier gelten wegen der Nähe zum Ort des Unglücks nach wie vor vorsorglich die bisherigen Sicherheitshinweise.
+++ Dienstag 17 Uhr:
Wie eine Sprecherin der BASF am Dienstagnachmittag gegen 17 Uhr mitteilt, würden die Vorbereitung zur Suche der noch vermissten Person anlaufen. Die Suchaktion mit Tauchern im Hafenbecken würde voraussichtlich im Laufe des Mittwochs stattfinden. Entgegen anderer Medienberichte handelt es sich lediglich um eine Vorbereitungsmaßnahme und nicht um die eigentliche Suche nach der vermissten Person.
+++ Pressekonferenz Dienstag 12 Uhr:
Eine Person wird immer noch vermisst, zwei Werksfeuerwehrleute sind ums Leben gekommen, acht Personen sind schwer verletzt und liegen teilweise noch auf der Intensivstation, 17 sind leicht verletzt. Die zweite vermisste Person konnte im Krankenhaus identifiziert werden.
Geklärt ist mittlerweile, dass Flüssiggas gebrannt hat und dass es mehrere Explosionen gegeben hat. Der Vermisste wird im Hafen vermutet, kann aber wegen des aktuellen Gefahrenlage noch nicht von Tauchern gesucht werden. Die Taucher stehen jedoch bereit und warten auf ihren Einsatz.
Einige Leitungen sind immer noch undicht, Flüssiggas läuft weiter in kleinem Umfang aus, eine Überprüfung wird veranlasst. Unklar ist jedoch immer noch wie genau es zu zum ersten Brand gekommen ist, der die Explosionen verursacht hat.
+++ Dienstagmorgen:
Zwei Tote, acht Schwerverletzte, 17 Leichtverletzte und zwei Menschen, die immer noch vermisst sind – eine traurige Bilanz, mit der BASF und die beteiligten Einsatzkräfte nach dem schrecklichen Unglück in die Ursachenermittlung starten.
„Das Feuer ist zwar aus“, sagt ein Sprecher der Polizei am frühen Dienstagmorgen. Die Lage sei aber nach wie vor diffus. „Für die Rettungskräfte ist es schwer, an den Unglücksort heranzukommen.“ In der Zwischenzeit ist klar, dass Flüssiggas gebrannt habe.
Bereits am Montagabend gegen 21:30 Uhr haben die Feuerwehrleute den Brand gelöscht, so eine Mitteilung von BASF. Die Werkfeuerwehr und die Berufsfeuerwehr Ludwigshafen seien aber weiter im Einsatz, um sicherzustellen, dass der Brand nicht wieder ausbricht.
Auch die Suche nach den beiden Vermissten laufe weiterhin, so eine Unternehmenssprecherin auf Nachfrage von LUDWIGSHAFEN24. Wie genau nach den Menschen gesucht werde, konnte sie nicht sagen. Medienberichten zufolge sei auch der Einsatz von Tauchern im Rhein geplant. Wie ein Sprecher der Wasserschutzpolizei mitteilt, sei der Hafenbereich am Dienstagmorgen noch gesperrt.
Wie schon am Montagnachmittag in der Pressekonferenz von BASF mitgeteilt, sei die Ursache der schweren Explosion nach wie vor unklar.
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BASF lässt die Steamcracker bis auf weiteres heruntergefahren, rund 20 weitere Anlagen am Standort seien ebenfalls abgeschaltet oder nur teilweise in Betrieb. Aufgrund des verheerenden Brandes ist die Rohstoffversorgung des Unternehmens zurzeit unterbrochen.
Fenster und Türen müssen weiter geschlossen bleiben
Ständige Umweltmessungen in der Luft, im Wasser und am Boden zeigten auch am Dienstagmorgen keine Auffälligkeiten. Zwischen dem Landeshafen Nord und dem Rhein wurden Wassersperren errichtet.
Anwohner in den Stadtteilen Oppau, Edigheim und Pfingstweide sollen auch am Dienstagmorgen noch Fenster und Türen geschlossen halten. Kindergärten und Schulen seien aber überall geöffnet, so eine Mitarbeiterin des BASF-Bürgertelefons. Für Innenstadt und den südlichen Stadtteilen gibt die Feuerwehr Entwarnung.
sag/BASF