Mit über 16.400 Einwohnern auf einer Fläche von rund vier Quadratkilometern ist die Gartenstadt heute einer der am dichtesten besiedelten Stadtteile.
Die Gartenstadt entstand auf Initiative von 16 Bürgern, die am 1. Dezember 1909 die „Baugenossenschaft Gartenstadt – Ludwigshafen“ gründeten.
Wie in anderen Städten zur Jahrhundertwende (etwa Mannheim) sollte die Gartenstadt einen grünen Gegenpol zu den von Mietblocks geprägten Stadtteilen darstellen. Heute ist sie gesäumt vom Erholungsgebiet Blies, dem Maudacher Bruch sowie großen Gärten.
Nachdem die Genossenschafter (größtenteils Handwerker und Fabrikarbeiter) ein großes Areal an der Maudacher Straße erhielten, erfolgte im April 1914 der Spatenstich für die ersten 26 Häuser.
Dieser Bau-Boom wurde durch den Ersten Weltkrieg jäh unterbrochen, der für eine dramatische Wohnungsnot sorgte. Seit 1920 zog die neue „Gemeinnützige Aktiengesellschaft für Wohnungsbau“ (GAG) der Stadt Ludwigshafen eine „Heimstättensiedlung“ hoch – auf einem 1916 von Unternehmer Dr. Friedrich Raschig im Norden gestifteten Gebiet.
Nicht zuletzt die daraus erwachsenen Siedlervereine sind Grundstein für das bis heute sehr intakte Gemeinschaftsbewusstsein der Gartenstädter mit dem Gemeinschaftshaus als beliebtem Anlaufpunkt.
Das Stadtbild prägten früh die Bauten des Roten und Grünen Hofes (1919/22), des St. Marienkrankenhauses (1930), der katholischen St. Bonifaz-Kirche (1930) und der evangelischen Erlöserkirche (1931).
Während der Weltwirtschaftskrise erfolgte der Ausbau der Siedlung Niederfeld mit Kirchen und einer eigenen Schule. Bis 1934 verschmolzen die drei Hochfeld-Siedlungen immer mehr zusammen, so dass sich die Einwohnerzahl von 1.612 im Jahr 1924 auf 6.025 (1933) nahezu vervierfachte.
Der Zweite Weltkrieg ließ mehr als 20 Prozent der Gartenstadt in Trümmern zurück. Dementsprechend massiv wurde von der Baugenossenschaft und diversen Baugesellschaften in den Nachkriegsjahrzehnten gebaut.
Die wohl namhaftesten Ex-Bewohner der Gartenstadt sind Altkanzler Helmut Kohl und Fußball-Weltmeister André Schürrle.