Kein Stadtteil ist so stark von der BASF geprägt wie Friesenheim. Doch dank Ebertpark gibt‘s im Geburtsort von Altkanzler Helmut Kohl auch viel Grün.
Als „Heimes der Friso“ wurde Friesenheim erstmals 771 in einer Urkunde des Lorscher Kodex erwähnt.
Wie in der gesamten Pfalz beendete die französische Besatzung auch in Friesenheim die kurpfälzische Herrschaft, teilte die Region dem Departements Donnersberg zu. An Neujahr 1814 passierten Russen und Preußen den Rhein. Mit Kriegsende und dem Wiener Kongress fiel das Dorf 1814/16 der bayerischen Rheinpfalz zu.
Der Großteil des 1865 im Hemshof gegründeten BASF-Werkes liegt zwischen Brunckstraße und dem Rheinufer. Als eine der ersten Gemeinden überhaupt wurde Friesenheim 1892 Ludwigshafen angegliedert, weil die Stadt unbedingt ihre Gebiet erweitern musste.
Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Friesenheim an das Straßenbahn- und Elektrizitätsnetz der Stadt angebunden. Mit dem Wachstum der BASF kletterte die Einwohnerzahl bis 1939 auf 20.000 Personen und war somit sogar höher als heutzutage mit rund 17.800.
Zwischen den Kriegen erfolgte dann das Zubauen der Freiflächen hin zur Innenstadt durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft GAG und die GEWOGE (bis 2015 LUWOGE) der BASF.
Bis 1926 errichtete der Chemie-Riese bereits 2.000 Wohnungen für seine Arbeiter – viele davon im Brunckviertel direkt vor den Werkstoren. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Hälfte der Friesenheimer Gebäude ganz oder teilweise zerstört, bis 1952 jedoch wieder aufgebaut.
Das Bild des Stadtteils wird geprägt von Ebertpark (1925) mit Turmrestaurant, Friedenskirche (1932), Friedrich-Ebert-Halle (1965) oder auch dem städtischen Klinikum als drittgrößtem Arbeitgeber – das BASF-Hochhaus (1957) ist inzwischen abgerissen.
Handball-Zweitligist TSG Friesenheim, als wichtigster von vielen ansässigen Sportverein, absolviert seine Heimspiele in der Ebert-Halle. In der Hohenzollernstraße steht noch heute das Geburtshaus von Altkanzler Dr. Helmut Kohl.