Polizeiinspektion Ludwigshafen 2, Telefonnummer 0621 963-2222 oder per E-Mail piludwigshafen2@polizei.rlp.de gemeldet werden.
Update vom 14. Dezember: Nach der Corona-Konferenz mit Kanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten steht fest: Ab Mittwoch (16. Dezember) kommt der harte Lockdown. Diese Regeln gelten dann für Rheinland-Pfalz:
Update vom 11. Dezember, 17 Uhr: Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck reagiert auf die Stellungnahme des Rhein-Pfalz-Kreises, der angekündigt hatte, die Kontaktnachverfolgung von positiven Corona-Fällen nicht an die Städte Ludwigshafen oder Speyer abgeben zu wollen. Beide Städte hatten zuvor gefordert, die Verfolgung selbst durchzuführen, da das zuständige Gesundheitsamt des Kreises überfordert sei.
Steinruck sagte, sie möchte ihre „kritischen Worte keinesfalls als Angriff auf die Mitarbeiter*innen im Gesundheitsamt verstanden wissen“. Sie wisse genau unter welch hohen Belastungen sie arbeiten würden. „Deswegen tut es mir leid, wenn sich Mitarbeiter*innen persönlich getroffen fühlen. Das wollte ich, bei aller Schärfe in der politischen Diskussion, nicht“, so die Oberbürgermeisterin in einer offiziellen Stellungnahme.
Sie sagte weiter, dass, wenn es nicht möglich sei, die Kontaktverfolgung als städtische Aufgabe zu übernehmen, eine andere Lösung anbieten zu wollen. In diesem Sinn sei auch ihr Angebot zu verstehen, eine so hohe Zahl von Kolleg*innen aus der Stadtverwaltung zum Kreis abzuordnen. „Auch eine Koordinatorin wurde benannt. Die Mitarbeiter*innen könnten die Infrastruktur der Stadtverwaltung nutzen, aber im Team der Kreisverwaltung die Kontaktverfolgung unterstützen“, so Steinruck weiter.
Da Ludwigshafen eine der Kommunen mit der höchsten Fallzahl sei, halte sie es für sinnvoll, wenn diese Kolleg*innen dann Ludwigshafener Fälle bearbeiten würden. „Ich denke, wir sollten in der Tat auf die Sachebene zurückkehren und gemeinsam sehen, wie wir eine gute Lösung finden. Ich bin gesprächsbereit“, so Steinruck.
Update vom 11. Dezember: Der Rhein-Pfalz-Kreis will die Kontaktnachverfolgung von positiven Corona-Fällen nicht an Ludwigshafen oder Speyer abgeben. Beide Städte hatten gefordert, die Verfolgung selbst durchzuführen, da das zuständige Gesundheitsamt des Kreises überfordert sei. Wie der SWR berichtet, lehnt Landrat Clemens Körner (CDU) den Vorstoß von Ludwigshafen und Speyer ab. Beide Städte könnten aber Verwaltungsmitarbeiter abstellen.
Rund 2.000 Telefonate würden die 175 Mitarbeiter des Gesundheitsamts bewältigen und positiv Getestete schnell informieren. Ohnehin sehe die neue Corona-Verordnung des Landes vor, dass sich Personen nach positivem Test in Quarantäne begeben ‒ auch ohne behördliche Anordnung. So könnten Gesundheitsämter entlastet werden.
Grundtext vom 10. Dezember: Seit Samstag (5. Dezember) gibt es in Ludwigshafen ein Ausgangsbeschränkung. Sie soll helfen, steigende Infektionszahlen und eine Inzidenz einzudämmen, die sich mittlerweile der 400er-Marke nähert. Am Mittwoch (9. Dezember) waren nach offiziellen Zahlen im Stadtgebiet 1.582 Menschen aktiv mit dem Coronavirus infiziert. Insgesamt haben sich seit Ausbruch der Pandemie 3.607 Personen mit Sars-CoV-2 angesteckt, 43 Ludwigshafener sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.
Stadt | Ludwigshafen |
Bevölkerung | 166.621 (2016) |
Oberbürgermeisterin | Jutta Steinruck (SPD) |
Mit fast 400 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen zählt Ludwigshafen (390,7) neben Speyer (401,5) in Rheinland-Pfalz zu den Städten mit der höchsten Inzidenz. Bundesweit liegen beide Kommunen mit ihren Inzidenzwerten in den Top 10. Dabei soll es nicht bleiben. Deshalb haben Ludwigshafen und Speyer bei der Landesregierung und dem Landesgesundheitsministerium beantragt, die Kontaktnachverfolgung künftig selbst zu übernehmen.
In einem Online-Pressegespräch bekräftigt Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) am Donnerstag (10. Dezember), dass das zuständige Gesundheitsamt mit der Kontaktnachverfolgung in Ludwigshafen nicht mehr hinterher komme. „Wenn man sich die Zahlen anschaut, denkt man, in Ludwigshafen wohnen nur arbeitslose Singles ohne Freunde“, sagt Steinruck. Was die Oberbürgermeisterin meint: In den vergangenen drei Tagen habe die Verwaltung rund 500 Quarantäneverfügungen ausgestellt . Zu den positiv auf Corona Getesteten wurden aber nur knapp 400 Kontaktpersonen gemeldet. Steinruck hat Zweifel an den gemeldeten Zahlen. Um die Pandemie einzudämmen, brauche es aber eine funktionierende Kontaktnachverfolgung.
Schon jetzt dauere es oft mehrere Tage, bis die Verwaltung über positive Tests ihrer Bürger informiert würde. Die Verwaltung könne aber erst einen Quarantänebescheid ausstellen, wenn sie Kenntnis von einem positiven Test habe. „Diese Leute fahren dann, ohne es zu wissen mit der Bahn durch Ludwigshafen und stecken potentiell viele weitere Mitmenschen an“, erklärt Steinruck. Bisweilen sei es sogar vorgekommen, dass eine Meldung über positiv Getestete die Stadt Ludwigshafen nie erreicht. Darüber sei die Verwaltung von Bürgern informiert worden.
Damit soll jetzt Schluss sein: „Wenn das Gesundheitsamt nicht nachkommt, wollen wir selbst Kontakte nachverfolgen“, fordert Steinruck. Einen ähnlichen Schritt plant auch Speyer. Dabei gehe es auch darum, dass zuständige Gesundheitsamt zu entlasten. Unterstützung für das Vorhaben gebe es von der Landesregierung. Man wolle auf Landrat Clemens Körner (CDU) einwirken, heißt es. Die Stadt traut sich jedenfalls zu, diese „schwere Aufgabe verantwortungsvoll selbst zu übernehmen“. Mittelfristig sei es für Steinruck ohnehin nötig, dass Städte wie Ludwigshafen „ein eigenes Gesundheitsamt“ haben. Das wolle man in den kommenden Jahren durchsetzen.
Mit Blick auf die Corona-Pandemie brauche Ludwigshafen über Namen und Anschrift der Positivfälle hinaus mehr Informationen, erklärt Steinruck. Dazu zählten beispielsweise das Alter von Infizierten, Arbeitsplatz oder Namen von Kontaktpersonen. In vielen Fällen tappe man derzeit „im Dunkeln“, so Steinruck. Um das Infektionsgeschehen besser einschätzen und eindämmen zu können, seien diese Informationen aber unablässig, meint das Stadtoberhaupt.
Dramatisch zeichnet sich weiterhin die Lage an den Ludwigshafener Krankenhäusern ab: „Die Situation ist sehr, sehr angespannt“, bilanziert Steinruck. Die Intensivstationen in den Kliniken seien so ausgelastet, dass Intensivpatienten bereits nach Trier oder Koblenz verlegt werden mussten. „Diese Fahrten werden von unseren Rettungsdiensten gemacht. Die fallen dann für einige Stunden für unser Stadtgebiet aus“, erklärt Steinruck. Mit Blick auf die dramatische Lage in den Krankenhäusern plädiert Steinruck für ein Feuerwerks- und Knallerverbot an Silvester. So könne man die am Anschlag befindlichen Notaufnahmen entlasten.
Für die Weihnachtszeit müsse jeder selbst entscheiden, wie und mit wie vielen Personen man das Fest begehe, findet die Oberbürgermeisterin. Rücksichtnahme sei das oberste Gebot für Weihnachten und Silvester, mahnt Steinruck: „Besinnlichkeit entsteht auch und vielleicht sogar am besten im kleinen Kreis“. (rmx)