Ludwigshafen: Von der Rheinschanze zur Großstadt - alle Infos
Ludwigshafen am Rhein ist die zweitgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz und Heimat von über 170.000 Einwohnern. Doch woher kommt der Name? Wofür ist die Stadt bekannt? Alle Antworten gibt es hier.
- Ludwigshafen am Rhein ist die zweitgrößte Stadt von Rheinland-Pfalz.
- Die Geschichte von Ludwigshafen am Rhein geht bis ins 17. Jahrhundert zurück.
- Alles wissenswerte über Geschichte, Promis, BASF und Bauwerke.
Im 17. Jahrhundert entschied Kurfürst Friedrich IV von der Pfalz, dass das damalige Dorf Mannheim die perfekte Lage für eine Festungsanlage bieten würde. Am 17. März 1606 fand daher die Grundsteinlegung statt. Auf dem gegenüberliegenden Rheinufer wurde zudem eine die Rheinschanze erbaut, um den Weg über den Fluss zu sichern. Aus dieser sollte sich im Laufe der Jahrhunderte die zweitgrößte Stadt von Rheinland-Pfalz und der Metropolregion Rhein-Neckar entwickeln - und zwar Ludwigshafen. Die einstige Rheinschanze schaffte es zudem, durch Firmen, Politiker, Prominente und eine Fernsehserie zu nationaler und internationaler Bekanntheit.
Stadt | Ludwigshafen am Rhein |
Bundesland | Rheinland-Pfalz |
Fläche | 77,68 km² |
Bevölkerung | 172.557 (31. Dez. 2020) |
Oberbürgermeisterin | Jutta Steinruck (SPD) |
Geschichte der Stadt Ludwigshafen am Rhein
Alles begann als Rheinschanze der Festung Mannheim im Jahr 1606. Nach mehreren Zerstörungen im pfälzischen und spanischen Erbfolgekrieg sowie der französischen Revolution kehrte erst im 19 Jahrhundert etwas Ruhe ein. In dieser Zeit entwickelte sich am Rheinufer ein wichtiger Umschlagplatz für Schiffe. Im Jahr 1824 verfügte die Rheinschanze sogar über den einzigen Winterhafen der Pfalz - an dem Schiffe auch in den Wintermonaten anlegen konnten.
Erst im Jahr 1843 erhielt die Schanze einen eigenen Namen. Der bayerische König Ludwig I. gab die Erlaubnis, den Ort Ludwigshafen zu nennen. Nach den Befreiungskriegen und dem Wiener Kongress 1815 gehörte die linksrheinische Pfalz nämlich zum Königreich Bayern. „Seine Kgl. Majestät genehmigen, dass dem bisher unter dem Namen der ‚Rheinschanze‘ bekannten Handels- und Hafenplatz gegenüber von Mannheim und der sich dombildenden Gemeinde der Name ‚Ludwigshafen‘ schon jetzt beigelegt werde“, hieß es in einem Beschluss des Staatsministerium des Innern.
Ludwigshafen wird zur Stadt
König Maximilian II. ernannte Ludwigshafen im Jahre 1852 dann auch zu einer Gemeinde, die am 8. November 1859 schließlich zur Stadt erhoben wurde. In weniger als einem Jahrhundert überschritt Ludwigshafen 1921 die Marke von 100.000 Einwohnern. Vier Jahre später bekam sie deshalb den Titel Großstadt zugesprochen. Um sich von anderen Städten mit dem selben Namen zu unterscheiden, bekam Ludwigshafen 1882 den Zusatz „am Rhein“.
Bis 1974 wurden weitere selbstständige Gemeinden und Städte eingegliedert. Heute wird Ludwigshafen aus den folgenden Stadtteilen gebildet:
- Mitte
- Süd
- Nord/Hemshof
- West
- Friesenheim
- Oppau
- Edigheim
- Pfingstweide
- Gartenstadt
- Mundenheim
- Oggersheim
- Rheingönheim
- Maudach
- Ruchheim
Damit kam die Stadt Ludwigshafen im Dezember 2018 auf 171.061 Einwohner. Der historische Höchststand stammt aber aus dem Jahr 1965, als etwa 180.000 Menschen in Ludwigshafen am Rhein lebten.
Ludwigshafen im Zweiten Weltkrieg
Während des Zweiten Weltkriegs wurden Mannheim und Ludwigshafen das Ziel der Alliierten. Aufgrund der kriegswichtigen Industrien gehörten sie sogar zu den am meisten bombardierten Ballungsräume in Süddeutschland! Durch 124 Luftangriffe wurden in Ludwigshafen etwa 80 Prozent der Innenstadt zerstört.
Doch die Städte Mannheim und Ludwigshafen könnten damit sogar noch Glück gehabt haben - denn sie sind wohl einem größeren Unheil entgangen. Historiker gehen heute davon aus, dass die USA die beiden Städte als mögliche Ziele für einen Atombomben-Abwurf im Auge gehabt haben. Einzig das Kriegsende in Europa sorgte wohl dafür, dass es stattdessen Hiroshima und Nagasaki traf!
Ludwigshafen in der Besatzungszone
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stand Ludwigshafen erstmal unter der Kontrolle der amerikanischen Militärregierung, was sich ab dem 10. Juli 1945 aber änderte. Ludwigshafen war ab dann die größte Stadt der französischen Besatzungszone.
Trotzdem gehörte die Stadt zu einer von den Besatzern benachteiligten Region, weshalb der Wiederaufbau länger dauerte als an anderen Orten. Zudem wurde Ludwigshafen schnell und in einem einfachen Stil wieder aufgebaut, damit wieder Wohnraum in der Innenstadt vorhanden war - weshalb es an architektonisch hochwertiger Bebauung fehlte.
Politik und Stadtwappen von Ludwigshafen
Das Stadtwappen von Ludwigshafen zeigt einen goldenen Anker als Symbol der Schifffahrt. Die Stadtfarben sind Rot-Gelb-Rot. Das heutige Wappen wurde am 14. September 1937 genehmigt. Seit 1853 gab es zudem mehrere Wappen, die durch Anker, Rauten, Spaten und Schlüssel erweitert waren. Man entschied sich dann aber am Ende für den Anker.
Die Oberbürgermeister von Ludwigshafen wurden seit 1945 fast durchgehend von der SPD gestellt. Nur die CDU-Politikerin Eva Lohse kam von einer anderen Partei. Seit 2018 hat Jutta Steinruck das Amt übernommen. Auch nach seiner Zeit als OB war Werner Ludwig sehr beliebt. Dieser führte das Amt von 1965 bis 1993 aus. Er verstarb am 25. Februar 2020 im Alter von 93 Jahren!
Bauwerke in Ludwigshafen: Rathaus-Center und Rhein-Galerie
Das Rathaus-Center wurde am 1. März 1979 eröffnet und bietet seitdem auf über 28.000 Quadratmeter Fläche Platz für Geschäfte, das Rathaus und das Stadtmuseum Ludwigshafen. Um das 72-meter hohe Hochhaus zu bauen, brauchte es zwei Jahre. Unter dem Gebäude befindet sich zudem die rnv-Haltestelle „Rathaus“. Im April 2019 hat die Stadt Ludwigshafen das Rathaus-Center gekauft, um es Ende 2021 für den Abriss der Hochstraße Nord zu schließen.

Die Rhein-Galerie wurde am 29. September 2010 feierlich eröffnet. Das 30.000 Quadratmeter große Gebäude befindet sich auf dem Gebiet des ehemaligen Hafengeländes am Zollhof direkt am Rhein und kostete etwa 220 Millionen Euro. Die Rhein-Galerie bietet Platz für 130 Geschäfte und wurde innerhalb von zwei Jahren gebaut.
Bauwerke in Ludwigshafen: Walzmühle und Berliner Platz
Die Walzmühle wurde 1885 als Handelsmühle gegründet, 1905 durch einen Großbrand zerstört und bereits ein Jahr später schon wieder aufgebaut. Der Name kommt durch eine damals neue Bauform, die für die Errichtung verwendet wurde - der Walzenstuhl. Durch den Standort direkt am Rhein entwickelte sich die Walzmühle zu einer der größten und modernsten Mühlen Europas., wurde aber 1985 still gelegt. In den 1990er Jahren wurde das Gebäude für die „Time Warp“ genutzt und zu einem Einkaufs-und Kinocenter umgebaut. Heute steht über die Hälfte des 20.000 Quadratmeter großen Gebäudes leer, da die erhofften Besucherzahlen ausblieben.
Wo sich heute der Berliner Platz befindet, war ab 1890 noch der Bahnhof Ludwigshafen-Brücke. Ab 1928 wurde an dieser Stelle der Pfalzbau errichtet, an dem sich auch das Kaufhaus Tietz befand. Im Rahmen des Projekts „Visitenkarte“ wurde dann im Jahr 1959 das gesamte Areal umgebaut und in Berliner Platz umbenannt. Zu gleichen Zeit wurde auch die „Tortenschachtel“ errichtet, in der sich eine Kaufhof-Filiale befand. Im Jahr 2015 wurde das Gebäude aber abgerissen - seitdem ist das Gebiet nicht mehr genutzt worden.

Bauwerke in Ludwigshafen: Brücken über den Rhein
Die Städte Ludwigshafen am Rhein und Mannheim sind durch zwei Brücken miteinander verbunden. Die ältere ist die Kurt-Schumacher-Brücke. Sie wurde am 28. Juni 1972 eröffnet und kostete etwa 130 Millionen Mark. Es handelte sich zudem um die erste Schrägseilbrücke der Welt, die mit Paralleldrahtbündeln ausgeführt wurde! Die Kurt-Schumacher-Brücke ist etwa 1,5 Kilometer lang und führt die B44 und Straßenbahnschienen über den Rhein.
Die Konrad-Adenauer-Brücke ist die zweite Verbindung zwischen Mannheim und Ludwigshafen am Rhein. Sie befindet sich etwa an der Stelle, an der es bereits im Jahr 1669 eine „fliegende Rheinbrücke“ gegeben hat. Doch damit auch die Eisenbahn das Gewässer überqueren konnte, wurde am 1. August 1867 die neue Rheinbrücke in Betrieb genommen - und über die Jahre immer wieder erweitert und überarbeitet. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde diese durch die Deutsche Wehrmacht gesprengt und durch Behelfsbrücken ersetzt. Für den Neubau, der 1959 fertig gestellt wurden, musste die ursprüngliche Rheinbrücke abgerissen werden. Seit 1967 trägt sie den Namen Konrad-Adenauer-Brücke. Heute wird die Brücke von Fahrzeugen, der Straßenbahn, Fußgängern und der Deutschen Bahn genutzt.
Bauwerke in Ludwigshafen: Die Hochstraßen Nord und Süd
Im Rahmen des Städtebauprojekts „Visitenkarte“ aus den 50er Jahren entstanden die beiden Hochstraßen Nord und Süd. Doch von der Planung bis zur Entstehung sollten noch einige Jahre vergehen. Nach über zehn Jahren Bauzeit wurde im Jahr 1981 die Hochstraße Nord fertig gestellt. Die 1,8 Kilometer lange Straße kostete 135 Millionen Mark und führt vom Bruchwiesenknoten an der A650 zur Kurt-Schumacher-Brücke. Über die Jahrzehnte entstanden an der Hochstraße Nord zahlreiche bauliche Mängel. Deshalb soll die Strecke zu einer ebenerdigen Straße umgebaut werden.
Von der Konrad-Adenauer-Brücke bis zum Bruchwiesenknoten führt die Hochstraße Süd, die aus drei Teilen besteht: der Pilzhochstraße, der Weißen Hochstraße und der Hochstraße West. Die Pilzhochstraße wurde bereits 1959 eröffnet, die beiden anderen erst 1968. Bereits im Sommer wurde in der rund 500 Meter langen Pilzhochstraße statische Defizite nachgewiesen. Eine Verschlimmerung der gefunden Risse in den „Pilzen“ genannten Einzelstützen sorgte 2019 für eine Sperrung dieses Abschnitts. Noch 2020 soll daher der Teilabriss der Hochstraße Süd stattfinden.
Verkehr in Ludwigshafen: Straßenbahnen der rnv
Ludwigshafen und Mannheim teilen sich das Straßenbahnnetz der rnv. Doch die Geschichte reicht noch viel weiter zurück. Bereits ab 1878 führte eine Pferdebahn durch die beiden Städte. Dabei zogen Pferde einen Waggon voller Menschen durch die Straßen. Zur Jahrhundertwende wurde dann die erste elektrische Straßenbahn in Betrieb genommen - die ab 1902 auch zwischen Mannheim und Ludwigshafen fuhr. Heute fahren die Straßenbahnen der Linien 4/4A, 6/6A, 7, 8, 9 und 10 durch Ludwigshafen.
Verkehr in Ludwigshafen: Hauptbahnhof und Deutsche Bahn
Der heutige Hauptbahnhof in Ludwigshafen am Rhein galt bei seiner Eröffnung im Jahr 1969 als modernster Bahnhof Europas. Die Deutsche Bundesbahn bezeichnete ihn sogar als „eines ihrer interessantesten und attraktivsten Bauwerke“. Doch das änderte sich nach einem Umbau 1972, bei dem das Empfangsgebäude einer Hochstraße weichen musste.
Der ehemalige Oberbürgermeister Werner Ludwig schrieb 1984 sogar an den Präsidenten der Bundesbahndirektion Karlsruhe: „Ein Projekt, in das die Stadt Ludwigshafen rund 190 Millionen DM investiert hatte, präsentierte sich in einem Zustand, der nur mit den Attributen ungepflegt, unsauber, ungastlich und unattraktiv zu umschreiben ist. Ich will nicht sagen, dass er ein Schandfleck der Stadt ist, aber ein Aushängeschild ist er auf keinen Fall.“
Weitere Stadtteilbahnhöfe befinden sich in Ludwigshafen-Mitte, Oggersheim, Mundenheim und Rheingönheim.
BASF in Ludwigshafen: Geschichte und Standort
Weltbekannt ist Ludwigshafen am Rhein vor allem durch die Firma BASF. Das börsennotierte Unternehmen gehört zu den größten Chemiekonzernen der Welt und betreibt fast 400 Produktionsstandorte über den Globus verteilt. 2018 kam die BASF auf einen Börsenwert von über 95 Milliarden US-Dollar! Gegründet wurde die Badische Anilin- & Soda-Fabrik im Jahr 1865 von Friedrich Engelhorn.
Zu Beginn produzierte das Unternehmen nur Teer-und Textilfarbstoffe. Heute liegen die Hauptgeschäftsfelder der BASF bei Chemikalien, Kunststoffen, Veredelungsprodukten, Functional Solutions, Pflanzenschutz und Ernährung sowie Öle und Gase. Das Stammwerk der BASF in Ludwigshafen hat über 2.000 Gebäude auf zehn Quadratkilometern verteilt. Dort sind etwa 39.000 Mitarbeiter beschäftigt.
BASF in Ludwigshafen: Katastrophen durch Explosionen
Das bislang größte Unglück in der Geschichte der BASF war die Explosion des Oppauer Stickstoffwerkes am 21. September 1921. Damals flogen etwa 400 Tonnen Ammoniumsulfatnitrat in die Luft. Es wurden 559 Menschen getötet und 1977 verletzt! Noch in 75 Kilometern Entfernung wurden Gebäude durch die Detonation beschädigt.
Ein weiteres Unglück bei der BASF ereignete sich am 28. Juli 1948, als ein Eisenbahnkesselwagen mit 30 Tonnen hochentzündlichem Dimethylether explodierte. Dabei starben 207 Personen und fast 4.000 wurden verletzt.

Das letzte große Unglück bei der BASF ereignete sich am 17. Oktober 2016, als ein Schweißer durch einen Fehler eine Explosionen auslöste. Dabei kamen fünf Menschen ums Leben und 44 wurden verletzt. Der Verursacher wurde im Anschluss zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt.
Kultur in Ludwigshafen: Theater und Musik
Natürlich darf auch die Kultur in Ludwigshafen am Rhein nicht zu kurz kommen. Seit 1968 gibt es den Pfalzbau mitten in der Stadt. Dieser ist ein Kongress- und Veranstaltungshaus, in dem auch Konzerte und Theater stattfinden - allerdings verfügt er über kein eigenes Ensemble. Im Stadtteil Hemshof gibt es seit 1977 das Prinzregenten-Theater, dass es sich zum Ziel gesetzt hat, die Pfälzer Mundart zu bewahren.

In Ludwigshafen gibt es ebenfalls das größte und führende Sinfonieorchester der Rheinland-Pfalz. Der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz gehörten im letzten Jahr 87 Musiker aus 16 Nationen an. Sie spielen nationale und international ihre Stücke.
Kultur in Ludwigshafen: Museen über Geschichte, Kunst und Katzen
Das Stadtmuseum von Ludwigshafen besteht seit 1904 und zog in den 80er Jahren in das Rathaus-Center. Dort wird die Geschichte der Stadt gezeigt. Zudem werden auch regelmäßig Wechselausstellungen gezeigt. Mit dem Wilhelm-Hack-Museum verfügt Ludwigshafen zudem über das bedeutendste Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Rheinland-Pfalz. Dort gibt es Meisterwerke von Kasimir Sewerinowitsch Malewitsch, Piet Mondrian, Wassily Kandinsky, Roy Lichtenstein und Andy Warhol zu bestaunen.
Ein Geheimtipp ist noch das „Katzinett“ in Friesenheim. Dort werden seit 2010 rund 8.000 Exponate über die Geschichte der Katzen in der Kunst gezeigt. Zudem findet jedes Jahr in Mannheim und Ludwigshafen die „Lange Nacht der Museen“ statt. Dabei handelt es sich um die zweitgrößte Veranstaltung dieser Art in Deutschland.
Sport in Ludwigshafen: Handball und Friedrich-Ebert-Halle
Ludwigshafen ist die Heimat der TSG Friesenheim. Der Verein wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet und einigte sich 1954 auf den Namen Turn- und Sportgemeinde 1881 Friesenheim e.V.. Besser bekannt sind die Handballer aber als „Die Eulen Ludwigshafen“. Der Name geht auf eine Sage zurück, in der ein Friesenheimer namens Rochus nachts das ganze Dorf geweckt haben soll, weil er dachte, der Kirchturm brennt. Weil es sich aber nur um eine Eule handelte, hat der Stadtteil einen großen Bezug zu dem Tier.
Seit der Saison 2018/2019 spielen die Eulen Ludwigshafen in der ersten Handball Bundesliga. Austragungsort der Spiele ist die 1965 erbaute Friedrich-Ebert-Halle, die über 4.000 Plätze bietet.
Sport in Ludwigshafen: Arminia Ludwigshafen und das Südweststadion
Der 1903 gegründete Fußballverein Arminia Ludwigshafen spielt derzeit in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar und ist damit das höchstklassige Team in Ludwigshafen. Der 1913 gegründete FSV Oggersheim schaffte in der Saison 2006/2007 sogar den Sprung in die drittklassige Regionalliga Süd - stieg aber wieder ab.
Arminia Ludwigshafen trägt seit 1977 seine Spiele auf der Bezirkssportanlage Rheingönheim aus. Manchmal spielen sie aber auch im Südweststadion. Dieses wurde 1940 fertig gestellt - unter dem Namen Adolf-Hitler-Stadion. Nach dem Krieg wurde es 1950 mit über 41.000 Plätzen wieder eröffnet und in Südweststadion umbenannt. Im Anschluss fanden hier Endspiele um die Deutsche Fußballmeisterschaft des 1. FC. Kaiserslautern, Endspiele des DFB-Pokals und Open-Air-Konzerte statt. In den 80er Jahren bestritt sogar der SV Waldhof Mannheim 102 Bundesligaspiele im Südweststadion, weil sie kein eigenes Stadion für die oberste Spielklasse hatten.
Sport in Ludwigshafen: Rudern und Ringen
Große Erfolge feierte Ludwigshafen am Rhein vor allem beim Rudern und Ringen. Der 1878 gegründete Ludwigshafener Ruderverein konnte bereits bei den Olympischen Spielen 1900 eine Bronzemedaille gewinnen. Zwölf Jahre später konnte der sogenannte Fickeisen-Vierer mit den Ruderern Otto Fickeisen, Hermann Wilker, Rudolf Fickeisen, Albert Arnheiter und Steuermann Otto Maier die Goldmedaille in Stockholm holen. Auch in den Jahrzehnten danach gelangen mehrere Gewinne bei den Olympischen Spielen.
Die Brüder Claudio, Pasquale und Thomas Passarelli aus Ludwigshafen waren über die Stadtgrenzen hinaus fürs Ringen bekannt. Pasquale Passarelli ging bei den Olympischen Spielen 1984 mit seinem Sieg sogar in die deutsche Sportgeschichte ein. Auch Wilfried Dietrich, bekannt als der Kran von Schifferstadt, konnte fünf Medaillen holen - darunter auch eine goldene.
Ludwigshafen in den Medien: Tatort und Extra 3
Ludwigshafen am Rhein hat es auch mehrfach in die Fernsehlandschaft geschafft. Bereits seit 1989 ermittelt Kriminalhauptkommissarin Lena Odenthal im Tatort. Ihr Revier ist dabei Ludwigshafen. Gespielt wird die Polizistin von Ulrike Folkerts. Bis heute hat die Schauspielerin Lena Odenthal in 70 Fällen dargestellt. Im Jahr 2019 wurde das 30-jährige Jubiläum gefeiert. Damit ist sie die dienstälteste Ermittlerin der Tatort-Reihe!

Etwas weniger schmeichelhaft lief es im Jahr 2018. Damals kürte die NDR-Sendung Extra 3 Ludwigshafen zur hässlichsten Stadt Deutschlands! Das Stadtmarketing gratulierte sich im Anschluss zu dem Sieg. Seitdem gibt es auch die „Germany's Ugliest City Tours“, bei denen die hässlichsten Plätze der Stadt gezeigt werden.
Berühmte Söhne und Töchter aus Ludwigshafen
- Otto Fickeisen wurde am 24. Dezember 1879 in Ludwigshafen am Rhein geboren und starb am 15. Dezember 1963 in Königsbach an der Weinstraße. Mit dem Ludwigshafener Ruderverein holte er mehrere Medaillen bei den Olympischen Spielen - darunter auch die goldene.
- André Schürrle wurde am 6. November 1990 in Ludwigshafen am Rhein geboren. Als Profifußballer spielte er unter anderem beim 1. FSV Mainz 05, Bayer 04 Leverkusen, FC Chelsea, VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund. Mit der Deutschen Nationalmannschaft holte er 2014 sogar den Weltmeister-Titel! Seine Karriere begann bei den Bambini des Ludwigshafener SC.
- Helmut Kohl wurde am 3. April 1930 in Ludwigshafen am Rhein geboren und starb dort auch am 16. Juni 2017. Als CDU-Politiker war er zwischen 1969 bis 1976 Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz und zwischen 1982 bis 1998 sogar Bundeskanzler. Der „Kanzler der Einheit“ war maßgeblich beteiligt an der deutschen Wiedervereinigung und spielte eine wichtige Rolle bei der Gründung der EU und der Einführung des Euro. Sein Grab befindet sich in Speyer.
- Julia Neigel wurde am 19. April 1966 in Barnaul in der Sowjetunion geboren. Im Jahr 1971 zog sie mit ihren Eltern nach Ludwigshafen am Rhein. Dort entdeckte sie die Pop-und Rock Musik für sich und wurde Sängerin. Der nationale Durchbruch gelang ihr 1988 mit dem Album „Schatten an der Wand“. Durch die deutsche Presse erhielt sie die Beinamen „The Voice“ und „Königin unter den deutschen Sängerinnen“.
- Barbara Eligmann wurde am 6. November 1963 in Ludwigshafen am Rhein geboren. Sie machte ein Volontariat beim Bielefelder Westfalen-Blatt, bevor sie zu Sat. 1 wechselte. Von Mai 1992 bis Dezember 2000 moderierte sie bei RTL „Explosiv-Das Magazin“. Von 2004 bis 2009 stand sie mit Wigald Boning zusammen bei Sat. 1 für „Clever-Die Show die Wissen schafft“ vor der Kamera. Seit Februar 2018 moderiert sie auf TLC Deutschland die Show „Abgründe – Unfassbare Verbrechen“.
- Apache 207 wurde am 23. Oktober 1997 in Ludwigshafen am Rhein geboren. Sein bürgerlicher Name ist Volkan Yaman. Der Rapper eroberte in den letzten Jahren die Charts im Sturm und wird nationale von Presse und Fans gefeiert. Im Jahr 2019 veröffentlichte er sein erstes Album und kündigte eine Tour durch Deutschland an.
- Daniela Katzenberger wurde am 1. Oktober 1986 in Ludwigshafen am Rhein geboren. Zu Beginn ihrer Karriere spielte sie in verschiedenen Reality-Formaten und Doku-Soaps mit. Dadurch erlangte sie nationale Berühmtheit. Zudem ist sie auch als Sängerin und Buchautorin aktiv. Seit 2014 ist sie mit Lucas Cordalis, Sohn von Costa Cordalis, zusammen. Beide sind verheiratet, haben eine Tochter und leben mittlerweile auf Mallorca.
- Jenny Frankhauser wurde am 25. August 1992 in Ludwigshafen am Rhein geboren. Sie ist die Halbschwester von Daniela Katzenberger und stand mit ihre bei mehreren Doku-Soaps und Reality-Shows vor der Kamera. Nationale Bekanntheit erlangte sie durch den Gewinn der Show „Ich bin ein Star-Holt mich hier raus“.
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