Ludwigshafen: Überdurchschnittlich viele Krankschreibungen in Chemiestadt
Ludwigshafen - Die Menschen in der Chemiestadt sind mal wieder ganz vorne – leider nur in der Statistik der am häufigsten krankgeschriebenen Rheinland-Pfälzer im Jahr 2021:
Ob es an der ‚guten‘ BASF-Luft liegt? Oder sind die Ludwigshafener etwa chronische Blaumacher, wie Spötter jetzt denken könnten? Fakt ist, dass die Menschen in Ludwigshafen im Jahr 2021 öfter krankgeschrieben gewesen sind als der Landesdurchschnitt in Rheinland-Pfalz. Übrigens genauso wie bereits in den Jahren 2015 und 2016, als der Gesundheitsreport ebenfalls kein gutes Licht auf die Beschäftigten in Ludwigshafen geworfen hat.
Stadt | Ludwigshafen am Rhein (Rheinland-Pfalz) |
Einwohnerzahl | 172.253 (Stand: 31. Dezember 2020) |
Fläche | 77,68 km² |
Oberbürgermeisterin | Jutta Steinruck (SPD) |
Ludwigshafen: Jeder Einwohner im Jahr 2021 statistisch 19,5 Tage krankgeschrieben
Das geht aus repräsentativen Daten der BARMER hervor. Für ihre Analysen hat die gesetzliche Krankenkasse die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen der bei ihr versicherten Erwerbspersonen aus Rheinland-Pfalz anonymisiert ausgewertet.
Heißt: Der Krankenstand in der Chemiestadt hat 2021 bei 5,4 Prozent gelegen – zum Vergleich zu Land und Bund mit je 4,8 Prozent. „Das bedeutet, dass an einem durchschnittlichen Kalendertag von 1.000 Beschäftigten 54 arbeitsunfähig gemeldet waren“, erläutert Annette Moor, Geschäftsführerin der BARMER in Ludwigshafen.

Krankschreibungen in Ludwigshafen – psychische Leiden der Hauptgrund
Auf jeden Beschäftigten mit Wohnsitz in Ludwigshafen sind rechnerisch 19,5 gemeldete Arbeitsunfähigkeitstage (Land: 17,7 Tage, Bund: 17,5 Tage) entfallen. Jeder Beschäftigte in der Stadt meldete sich im Durchschnitt 1,2 Mal arbeitsunfähig (Land und Bund: 1,1). Moor sagt: „Hauptursache für die Krankschreibungen in Ludwigshafen waren psychische Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen.“
Die vier häufigsten Gründe für Arbeitsunfähigkeitstage in Ludwigshafen:
- Psychische Erkrankungen wie etwa Depressionen (4,8 Tage)
- Muskel-Skelett-Erkrankungen wie etwa Rückenschmerzen (4,1 Tage)
- Verletzungen wie Bänderrisse oder Verstauchungen (2,1 Tage)
- Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel akute Infektionen der Atemwege, Bronchitis oder Erkältungsschnupfen (1,9 Tage)
Rheinland-Pfalz: Immer mehr Fehltage wegen seelischer Erkrankungen
„In Rheinland-Pfalz ist die Zahl der Fehltage im Beruf wegen seelischer Leiden auch ohne Corona seit Jahren gewachsen. Arbeitgeber sollten dieser Entwicklung mit betrieblichem Gesundheitsmanagement gegensteuern“, sagt Moor.
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Arbeitgeber könnten Rückenleiden ihrer Beschäftigten vorbeugen, indem sie unter anderem die Ausstattung des Arbeitsplatzes auf die Körpergröße abstimmen würden. Wichtig seien auch häufige Haltungs- und Belastungswechsel am Arbeitsplatz. (PM/pek)