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Nächster Meilenstein für Hochstraße Süd: Entscheidung über Ersatzbau steht an

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Von: Fabienne Schimbeno

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Ludwigshafen - Die Hochstraße Süd ist bereits seit einiger Zeit abgerissen. Um den Verkehr in die Pfalz wieder rollen lassen zu können, steht nun eine Entscheidung über einen Ersatzbau an:

Bei ihren Planungen rund um die großen Infrastrukturprojekte steht die Stadt Ludwigshafen vor einer wichtigen Weichenstellung: In der Sitzung des Stadtrates am 12. Dezember 2022 soll über die Maßnahmegenehmigung für den Ersatzbau an der Hochstraße Süd entschieden werden. Zuvor berät der Bau- und Grundstücksausschuss am 21. November über den entsprechenden Antrag der Stadtverwaltung.

Ersatzbau für Hochstraße Süd in Ludwigshafen: Vorschlag der Stadtverwaltung

Die Planungen der Stadtverwaltung sehen vor, dass die Hochstraße Süd als zentrale Verkehrsader der Metropolregion Rhein-Neckar Ende 2025 wieder komplett für den Verkehr freigegeben werden kann. Mit der Abwicklung der Gesamtmaßnahme wird die Bauprojektgesellschaft beauftragt. 

Der Vorschlag der Verwaltung für den Ersatzbau sieht vor, dass unmittelbar nach der Zustimmung des Stadtrates schon am 2. Januar 2023 die Ausschreibungen für die Gründung, den Unterbau und den Überbau der neuen Brücke erfolgen und anschließend diese Leistungen vergeben werden. Die Arbeiten sollen Mitte des Jahres beginnen. Dies entspricht dem Zeitplan des Hochstraßenprojektes, dessen einzelne Vorhaben eng miteinander verknüpft sind. 

Der Abriss der Hochstraße Süd in Ludwigshafen im Sommer 2020.
Abriss der Hochstraße Süd in Ludwigshafen (Archivbild) © Uwe Anspach/dpa

Ersatzbau für Hochstraße Süd in Ludwigshafen: Das sind die Baumaßnahmen

Noch vor dem für Mitte 2023 vorgesehenen Beginn des Ersatzbaus werden an sogenannten Kollisionspunkten einzelne Fundamente entfernt, um der Baufirma ein freies Baufeld übergeben zu können. Beim Rückbau der Pilzhochstraße wurden diese Fundamente aus Wirtschaftlichkeitsgründen im Boden belassen. Sie werden nun nur an den Stellen entfernt, an denen sie mit der neuen Brückenplanung nicht zu vereinbaren sind.

Ebenfalls im ersten Halbjahr erfolgt zudem die Anpassung der Anschlüsse an die bestehenden Auf- und Abfahrtsrampen. Besonders interessant und herausfordernd ist die Herstellung der Brücke über der Mundenheimer Straße. Zur Vermeidung von erneuten Behinderungen des Straßenbahnverkehrs wird der Überbau der Brücke auf Traggerüsten hergestellt, die deutlich über den Oberleitungen der Straßenbahn liegen.

Neue Brücke für Hochstraße Süd: Wann mit Ende der Baumaßnahmen zu rechnen ist

Nach Fertigstellung wird das Bauwerk mit Pressen auf die Brückenpfeiler abgelassen. So werden die Sperrungen im Straßenbahnverkehr nur wenige Tage betragen, die in Abstimmung mit der rnv in günstigen Verkehrszeiten stattfinden sollen. Erst im Oktober 2022 ist das Urteil im Prozess um die Mehrkosten der Abrissarbeiten der Hochstraße Süd gefallen.

Ab dem Jahr 2025 sind die Überbauten so weit fertiggestellt, dass die Fläche unter der Brücke für andere Arbeiten freigegeben werden kann. Dann können sowohl die Arbeiten für die Straßenbahnverbindung in die Bleichstraße als auch für den Pendlerradweg unter der Hochstraße Süd begonnen werden.

Ersatzbau für Hochstraße Süd in Ludwigshafen: Nachbarschaft wird berücksichtigt

Die gesamte Baumaßnahme soll durch eine umfangreiche Beteiligung und Information der im Umfeld der Baustelle lebenden und arbeitenden Zielgruppen begleitet werden.

Angedacht sind auf die verschiedenen Zielgruppen ausgerichtete Dialogangebote online und vor Ort. Dies soll unter anderem dazu beitragen, beispielsweise Sorgen und Anregungen von Anwohner oder Geschäftstreibenden im Umfeld der Baustelle frühzeitig aufnehmen und im Bauablauf berücksichtigen zu können.

Ersatzbau für Hochstraße Süd in Ludwigshafen: Prüfung der Unterlagen über mehrere Wege

Die Finanzierung des Ersatzbaus erfolgt im Rahmen des Projektes Hochstraßensystem Ludwigshafen, das in drei Bauabschnitte aufgeteilt wird. Der Zuschussantrag, mit dem die Entwurfsplanungen der einzelnen Abschnitte übergeben wurde, ist Ende Oktober 2022 mit dem letzten Abschnitt Modernisierung der Weißen Hochstraße vollständig beim Land eingereicht worden.

Der abgestimmte Weg sieht eine Prüfung der Unterlagen durch das Land Rheinland-Pfalz vor, die mit einem Prüfvermerk abschließt, der dann an das Bundesministerium für Digitales und Verkehr, BMDV, übermittelt wird. Nach Sichtung der Unterlagen durch das BMDV werden auf ministerieller Ebene Gespräche zwischen Verkehrs- und Finanzministerium geführt. Nach Abschluss dieser Verhandlungen soll der Zuschussbescheid über das Land an die Stadt gehen.

Hochstraße Süd in Ludwigshafen: Neue Brücke aus Stahlbeton

Insgesamt veranschlagt die Verwaltung für den Ersatzbau, der die abgerissene Pilzhochstraße ersetzen soll, rund 97 Millionen Euro. Eingerechnet sind in dieser Summe die Kosten des Ersatzbaus, Ingenieurleistungen, Öffentlichkeitsarbeit und Beteiligung sowie inflationsbedingte Baupreissteigerungen. Damit liegen die Kosten in dem Rahmen der bereits im Juli vorgelegten Kostenschätzung.

Realisiert werden soll die neue Brücke als Stahlbetonkonstruktion. Diese Grundsatzentscheidung hatte der Stadtrat am 29. November 2021 getroffen. Neben dem Bau der neuen Brücke ist auch die Modernisierung der so genannten Weißen Hochstraße vorgesehen. Sie soll rund sechs Monate nach den Arbeiten für den Ersatzbau beginnen, also voraussichtlich Anfang 2024. Für die Modernisierung der Weißen Hochstraße sind rund 42,5 Millionen Euro veranschlagt. Auch hier laufen die Vorarbeiten für die Ausschreibung der Bauleistungen.

Die Beton-Stahlvariante der Hochstraße Süd vom Berliner Platz aus betrachtet. (Illustration)
Die Beton-Stahlvariante der Hochstraße Süd vom Berliner Platz aus betrachtet. (Illustration) © Stadt Ludwigshafen

Ersatzbau für Hochstraße Süd in Ludwigshafen: Stadt stellt Antrag auf vorzeitigen Maßnahmenbeginn

In der Haushaltsplanung wurde für den Ersatzbau von einer Förderung der zuwendungsfähigen Baukosten in Höhe von 85 Prozent ausgegangen. Die dort angegebenen Ansätze und der zeitliche Ablauf sind nach Einschätzung der Verwaltung für die Zuschussbewilligung weiterhin realistisch. Im Haushaltsplan 2022 sind für den Ersatzbau sogenannte Verpflichtungsermächtigungen eingestellt, die die Grundlage für die Haushaltsplanung der folgenden Jahre darstellen und mit dem Haushalt 2022 genehmigt wurden.

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Die Stadtverwaltung hat beim Land die Zustimmung zum sogenannten vorzeitigen Maßnahmenbeginn (auch Unbedenklichkeitsbescheinigung genannt) beantragt. Dies bedeutet, dass die Stadtverwaltung bei einer entsprechenden Zustimmung des Landes mit dem Ersatzbau beginnen kann, auch während die Verhandlungen über Fördermittel von Bund und Land noch laufen. Die Stadt rechnet mit einer entsprechenden positiven Entscheidung vor der Sitzung des Stadtrates am 12. Dezember 2022. (PM/fas)

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