Ludwigshafen: Stadt bereitet sich auf Gas-Krise vor – und schaltet Lichter aus
Ludwigshafen - Die Stadt hat einen Krisenstab gebildet, falls das Gas im Winter knapp wird. Mit mehreren Einschränkungen soll jetzt bereits Energie gespart werden.
Seit Wochen warnen Politiker wie Wirtschaftsminister Robert Habeck und Bundeskanzler Olaf Scholz vor einer drohenden Gas-Krise in Deutschland. „Wir haben in Deutschland eine Störung der Gasversorgung“, sagt Habeck, als er vor kurzem die zweite Krisenstufe im Notfallplan Gas ausruft. Verbraucher sollten nun den Verbrauch reduzieren, um über den Winter zu kommen.
Name | Ludwigshafen am Rhein (Rheinland-Pfalz) |
Einwohnerzahl | 172.253 (Stand: 31. Dezember 2020) |
Fläche | 77,68 km² |
Oberbürgermeisterin | Jutta Steinruck (SPD) |
Stadt Ludwigshafen bereitet sich auf drohende Gas-Krise bevor
Auf diese Warnung des Grünen-Ministers reagiert auch die Stadt Ludwigshafen. Die Stadtverwaltung trifft Vorkehrungen, um den Energie- und Stromverbrauch auf das Nötigste zu beschränken. Ein Krisenstab unter Führung von Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck soll Lösungen erarbeiten, um auf eine mögliche Gas-Krise zu reagieren.
Der Stab soll einen Maßnahmenkatalog erstellen, in dem „Einsparpotentiale“ aufgezeigt werden. Dabei sei es das oberste Ziel, die „Energiegrundsicherung für die kritische Infrastruktur im Stadtgebiet und die Menschen in Ludwigshafen nachhaltig zu gewährleisten“, wie es die Stadt Ludwigshafen in einer Meldung erklärt. Wegen der Gaskrise ist in Schwetzingen das Weihnachtswunderland abgesagt worden.
Krisenstab der Stadt Ludwigshafen sollen Notfallpläne für Gas-Krise erstellen
Die Mitglieder des Krisenstabs sollen beraten, wie Notfall- und Notfalldienstpläne aussehen könnten. Um den Verbrauch von Wärme und Strom zu reduzieren, wird derzeit vorbereitet, die Raumtemperatur in Sport- und Turnhallen zu senken sowie das warme Wasser für Sanitäranlagen in Sportstätten abzustellen. Ob die Hallenbäder im Winter überhaupt geöffnet werden, ist noch unklar. Auch die Stadt Mannheim senkt in Freibädern die Wassertemperaturen.
Die Stadtverwaltung prüft zudem, wie man die Betriebszeiten von Heizungen und Lüftungen in Verwaltungs-, Schulgebäuden sowie Veranstaltungshäusern auf ein Mindestmaß zurückfahren kann. Für Bedürftige sollen zudem sogenannte Wärmeinseln geschaffen werden, zum Beispiel in der Friedrich-Ebert-Halle. Um weiteren Strom zu sparen, werden außerdem Straßenbeleuchtungen und Ampeln, wo es geht, nachts ausgeschaltet.
Stadt Ludwigshafen senkt Wassertemperatur und schaltet Lichter aus
Zwei Maßnahmen hat die Stadt Ludwigshafen bereits begonnen. So wird das Beckenwasser in Freibädern nur noch bis 22 statt 24 Grad aufgewärmt. Öffentliche Gebäude wie der Pfalzbau oder das Rathaus werden ab Montag (4. Juli) nicht mehr beleuchtet. Jutta Steinruck betont, dass die Stadtverwaltung mit diesen Aktionen mit gutem Beispiel vorangehen und die Bürger sensibilisieren möchte.
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„Wir bereiten uns aktuell mit Blick auf den Herbst und Winter auf alle Notfallszenarien vor und werden zu gegebener Zeit öffentlich über unser Vorgehen informieren. Wir sind im Moment in der internen Abstimmung. Dabei gilt es, viele Abwägungen vorzunehmen“, erklärt Jutta Steinruck. (pm/dh)