1. Ludwigshafen24
  2. Ludwigshafen

BASF-Chef warnt – so hart trifft Energiekrise 2023 die deutsche Wirtschaft

Erstellt:

Von: Peter Kiefer

Kommentare

Ludwigshafen - BASF-Chef Martin Brudermüller sieht auch 2023 schwierige Zeiten auf die deutsche Wirtschaft zu kommen. Was der Topmanager im Zuge der Energiekrise befürchtet:

Alarmierende Worte von einem, der es wissen muss! Ausgerechnet BASF-Boss Dr. Martin Brudermüller sieht für das Jahr 2023 noch größere Risiken wegen der Energiekrise auf die deutsche Wirtschaft zukommen: „Die Folgen der Energiepreiskrise werden dieses Jahr bei den Unternehmen wahrscheinlich stärker zu Buche schlagen als 2022“, mahnt Brudermüller in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

BASF-Chef Brudermüller warnt vor schwierigem Jahr 2023 für deutsche Wirtschaft

„Es wäre naiv zu glauben, dass wir 2023 einfach wieder zur Tagesordnung übergehen können. Auch wenn ein bisher milder Winter die Sorgen vor kalten Wohnzimmern und Blackouts vertrieben hat“, prognostiziert der Vorstandsvorsitzende des weltgrößten Chemiekonzerns.

Deutschland müsse sich auch langfristig auf deutlich höhere Energiepreise als vor dem Ukraine-Krieg einstellen, was insbesondere
Unternehmen mit hohem Energiebedarf treffe, so der Topmanager gegenüber der Wochenzeitung. Er warnte daher vor einem Standortnachteil Deutschlands. „Wir werden mittelfristig Veränderungen in unserer Industriestruktur sehen. Das wird kein Kahlschlag oder eine Deindustrialisierung, aber energieintensive Branchen werden in Europa eher schrumpfen als wachsen“, mahnte Brudermüller.

Martin Brudermüller
Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender des Chemiekonzerns BASF. (Fotomontage) © Uwe Anspach/picture alliance/dpa

BASF legt wegen Energiekrise umfangreiches Sparprogramm auf

Wie die gesamte Branche bekam BASF 2022 die hohen Gaspreise zu spüren, die wegen des Kriegs Russlands gegen die Ukraine nach oben geschnellt waren. BASF legte im Herbst ein radikales Sparprogramm auf, das 2023 bis 2024 umgesetzt werden soll und für das der Chemie-Riese massive Kritik geerntet hat.

Die Kürzungen sollen die jährlichen Kosten außerhalb der Produktion um 500 Millionen Euro senken. Mehr als die Hälfte der Einsparungen will der Vorstand am Stammwerk Ludwigshafen realisieren, wo BASF rund 39.000 seiner weltweit etwa 111.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Sparkurs bei BASF vor allem am Stammwerk in Ludwigshafen

Sowohl Unternehmens-, Service- und Forschungsbereiche als auch die Konzernzentrale sollen gestrafft werden, hieß es. Dabei schloss BASF Stellenstreichungen nicht aus. Zuletzt musste BASF einen Milliardenverlust verkünden.

Übrigens: Unser LUDWIGSHAFEN24-Newsletter informiert Dich regelmäßig über alles Wichtige, was in Deiner Stadt und Region passiert.

Welche Kürzungen konkret in Ludwigshafen und an anderen Standorten geplant sind, wird der Konzern voraussichtlich am Freitag nächster Woche bei der Vorlage der Jahreszahlen für 2022 bekannt geben. (pek mit dpa)

Auch interessant

Kommentare