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BASF in Ludwigshafen: Trotz Energie-Krise – Chemie-Riese macht Milliarden-Gewinn

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Von: Peter Kiefer

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Ludwigshafen - Bei der BASF laufen die Geschäfte im ersten Halbjahr wie geschmiert. Deshalb hebt der Konzern seine Jahresziele an – wenn weiter Gas zum Chemie-Riesen strömt:

Trotz Energie-Krise und auf Eis gelegter Russland-Geschäfte brummt das Geschäft bei der BASF auch im zweiten Quartal. Die Ziele für 2022 hat der DAX-Konzern entsprechend angehoben. So rechnet der Chemie-Riese für 2022 nun mit einem Zuwachs beim Umsatz auf 86 bis 89 Milliarden Euro, wie BASF am Mittwoch in Ludwigshafen bei der Präsentation ihres Finanzberichts mitteilt hat. Zuvor war man von einem Rückgang auf 74 bis 77 Milliarden ausgegangen – nach 78,6 Milliarden Euro 2021.

KonzernBASF SE
HauptsitzLudwigshafen am Rhein
Gründungsjahr6. April 1865
Mitarbeiter111.047 (Stand: 31. Dezember 2021)
Umsatz78,6 Mrd. Euro (Stand: 2021)

BASF: Für 2022 operativer Gewinn von 6,8 Milliarden Euro angepeilt

Beim operativen Ergebnis hob BASF das untere Ende der Prognosespanne an und peilt nun für 2022 mindestens 6,8 Milliarden Euro an anstatt der zuvor 6,6 Milliarden. Das obere Ende des Gewinnziels bestätigte das Unternehmen mit 7,2 Milliarden Euro. Noch 2021 verbuchte die BASF einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 7,8 Milliarden Euro.

Dabei geht BASF für das zweite Halbjahr von einer allmählichen Abkühlung der wirtschaftlichen Entwicklung weltweit aus. Diese werde jedoch deutlich stärker für Europa ausgeprägt sein, hieß es. Bei seiner Prognose unterstellt das Unternehmen, dass es weder zu starken Einschränkungen durch erneute Lockdowns in China noch zu Produktionsabstellungen aufgrund einer Gasmangellage in Europa kommt.

BASF in Ludwigshafen: Umsatz klettert auf 23 Milliarden Euro

Die BASF hatte bereits Mitte Juli Eckdaten für das zweite Quartal vorgelegt. Der Umsatz des Unternehmens hat im Jahresvergleich wie bereits bekannt um 16 Prozent auf 23 Milliarden Euro zugelegt und beträgt somit 46,1 Milliarden im ersten Halbjahr (plus 6,9 Milliarden). Das operative Ergebnis - der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sonderposten - ist um knapp ein Prozent auf 2,34 Milliarden Euro gesunken.

Gestiegene Preise für Rohstoffe und Energie hätten weitgehend über höhere Verkaufspreise weitergegeben werden können, hieß es. Unter dem Strich verdiente BASF mit 2,1 Milliarden Euro gut ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor, vor allem dank eines höheren
Beteiligungsergebnisses bei der Gas- und Ölfördertochter Wintershall Dea.

Ludwigshafen: Trotz Gasnotfallstufe hofft BASF auf genug Gas

Unabhängig von den starken Geschäftszahlen rechnet die BASF auch bei der Ausrufung der Gasnotfallstufe in Deutschland mit einem Weiterbetrieb des Stammwerks in Ludwigshafen. Man gehe davon aus, dass BASF ausreichend Gas erhalten würde, um den Betrieb mit verringerter Last aufrechtzuerhalten, so Konzernchef Martin Brudermüller. Noch Ende April hatte der BASF-Boss gesagt, dass der Betrieb in Ludwigshafen notfalls heruntergefahren werden muss.

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Bemerkenswert: Die weltweite Zahl der BASF-Beschäftigen ist von 107.646 im Vorjahr auf 110.725 geklettert. Zuversichtlich sei BASF auch mit Blick auf Schwarzheide, den zweitgrößten Standort in Deutschland. Hier könnte das Unternehmen zum Beispiel 100 Prozent des Strom- und Dampfbedarfs mit Heizöl erzeugen. Für die Produktionsstandorte außerhalb Europas werde es im Falle einer europäischen Gasverknappung kaum Auswirkungen geben. (dpa/pek)

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