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Polizisten stellen Promille-Fahrer – es wird der wohl schlimmste Einsatz ihrer Karriere

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Wegen Fahrerflucht eilte die Polizei zur Wohnadresse des Verdächtigen, wo es zur Auseinandersetzung kommt
Wegen Fahrerflucht eilte die Polizei zur Wohnadresse des Verdächtigen, wo es zur Auseinandersetzung kommt © picture alliance / Patrick Seeger/dpa

Heidelberg - Als Polizisten einen Unfall-Fahrer stellen, können sie noch nicht ahnen, dass dieser Einsatz von ihnen alles abverlangen wird, was sie auf der Polizeischule gelernt haben.

Am Montagabend (15. Juli) spielen sich unglaubliche Szenen in Heidelberg ab. Ein schwarzer Seat Leon kracht gegen 22:30 Uhr in der Henkel-Teroson-Straße gegen einen am Straßenrand parkenden BMW, doch anstatt anzuhalten, flieht der Fahrer mit einem platten rechten Vorderreifen und rast in Richtung des Kurpfalzrings davon.

Der Fahrer wäre mit seiner Randale-Fahrt unentdeckt geblieben, wenn nicht ein aufmerksamer Zeuge alles beobachtet und sofort die Polizei gerufen hätte. Er kann sich glücklicherweise das Kennzeichen des schwarzen Seats merken und die Beamten somit auf die Spur des flüchtenden Verkehrsrowdys bringen. Die Polizei macht sich umgehend auf den Weg zu der Adresse des Flüchtigen in Heidelberg-Rohrbach.

Doch wenn die Beamten gewusst hätten, was sie an der Anschrift des 28-jährigen Tatverdächtigen in Heidelberg erleben werden, hätten sie bestimmt auf Verstärkung gewartet.

Heidelberg: Unfall-Fahrer vor seinem Haus von Polizei gestellt

Die Polizei kommt zum Wohnhaus des Täters in Heidelberg und findet direkt den demolierten schwarzen Seat. Doch wie es der Zufall und die Gerechtigkeit so will, kommt der Verkehrsrowdy in dem Moment aus der Tür, als die 28-jährige Polizistin und ihr 29-jähriger Streifenpartner sein Auto untersuchen.

Sofort sprechen die beiden Polizisten den Verdächtigen an und wollen ihn einer Kontrolle unterziehen. Aber was dann passiert, verlangt den Beamten alles ab, was sie auf der Polizeischule gelernt haben.

Heidelberg: Polizei stellt Promille-Fahrer – der rastet aus

Anstatt den Anweisungen der Polizei zu folgen, zeigt sich der Mann sofort aggressiv und weigert sich, den Beamten seinen Ausweis zu zeigen. Stattdessen zieht der er den Autoschlüssel für seinen Seat aus der Tasche und ballt die Fäuste. 

Die Polizei kann ihn dennoch durchsuchen, aber keinen Ausweis bei ihm entdecken. Was sie aber gleich bemerken ist eine starke Alkoholfahne. Die Polizisten wollen deshalb einen Alkohol- und Urintest machen. Doch was dann passiert, hat sich keiner der Polizisten zu Beginn ihrer Nachtschicht in Heidelberg ausmalen können.

Heidelberg: Betrunkener liefert sich Schlägerei mit Polizei

Als die Polizisten ihn mit den Tatsachen konfrontieren, rastet der Mann plötzlich aus. Er versucht dem Polizisten einen Kopfstoß zu verpassen, der wiederum sofort den gemeingefährlichen Fahrer zu Boden zu bringen will. Der 28-Jährige kann ihm mehrere Schläge und Tritte verpassen, bevor er zu Boden gebracht wird. Doch ans Aufgeben denkt der Angreifer noch lange nicht:

Wie die Polizei Heidelberg berichtet, beißt der am Boden Liegende den Polizisten mehrfach ins Bein und beleidigt ihn auch noch lautstark. Und selbst da findet das Aggressionspotential des 28-Jährigen bei weitem noch kein Ende.

Heidelberg: Promille-Fahrer sticht mit Autoschlüssel zu

Der Mann hat noch immer seinen Schlüssel in der Hand und sticht damit mehrfach auf den mit ihm am Boden kämpfenden Polizisten ein. Doch auch seine Streifenpartnerin bekommt einiges ab. Erst als die Verstärkung endlich eintrifft, schaffen es die Polizisten den Betrunkenen aufzuhalten und zu fixieren. Letztendlich landet er auf dem Polizeirevier in Heidelberg-Süd. Hier kann die Polizei dem Gewalttäter Blutproben entnehmen. Doch auf dem Revier stellt sich heraus, dass es noch mehr gibt, was er vertuschen will.

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Unfall-Fahrer landet auf Revier in Heidelberg – dann kommt es noch dicker 

Kein Wunder, dass der 28-Jährige den Polizisten seinen Ausweis nicht zeigen will – denn dann hätten sie auch gemerkt, dass er auch keinen Führerschein hat. Er ist also nicht nur betrunken, sondern auch noch ohne Lappen in Heidelberg unterwegs. Nachdem die Polizei alle Maßnahmen abgeschlossen hat, darf der Mann das Revier wieder verlassen.

Bilanz seiner Alkoholfahrt: Mehrere tausend Euro Sachschaden an beiden Autos und zwei zum Teil massiv durch Stich- und Schnittwunden am Arm sowie Prellungen, Schürfwunden und eine blutige Lippe verletzte Polizisten.

Die Ermittlungen wegen Verkehrsunfallflucht, Fahren ohne Führerschein, Fahren unter Alkohol- und Drogeneinwirkung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte laufen noch.

Auch in Mannheim eskaliert ein Polizeieinsatz völlig: Die Beamten drohen mit der Schusswaffe.

Rücksichtslose Autofahrer sind nicht nur in Heidelberg ein Problem, die Raser bei dem Vorfall in Trippstadt waren ebenfalls nicht in Besitz eines Führerscheins und auch halbstarke Poser machen die Straßen zunehmend zu ihrem Revier, wie in Mannheim, wo der Wahnsinn kaum noch einzudämmen ist. Da hätte der 28-Jährige sein Auto besser stehen lassen. Im großen Parkhauscheck haben wir 20 Parkhäuser unter die Lupe genommen und herausgefunden, wo es sich am besten parkt.

Auch in einer Tram in Mannheim spielen sich brutale Szenen ab: ein Polizist muss in seiner Freizeit eingreifen.

Zu einem folgenschweren Einsatz wird die Polizei auch am frühen Sonntagmorgen (15. Dezember 2019) nach Mannheim-Wallstadt gerufen. Als ein psychisch auffälliger Mann sie mit einem Messer bedroht, schießen sie auf ihn.

cb/pol

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