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Gewalt, Drogen und Diebstahl an Bahnhöfen in BW – Mannheim trauriger Spitzenreiter

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Von: Peter Kiefer

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Baden-Württemberg - Ob Gewalt-, Drogen- oder Sexualdelikte – die Bahnhöfe im Südwesten werden immer mehr zu Kriminalitätsschwerpunkten. Die alarmierende Statistik:

Bahnhöfe sind nicht gerade die sichersten Orte im Lande – das ist allgemein bekannt. Die neuesten Zahlen zu Gewaltdelikten, Sachbeschädigungen und Diebstählen erschrecken dann aber doch! Außer der Landeshauptstadt Stuttgart ist auch Mannheim ganz vorne mit dabei – im negativen Sinne. Auch was Waffen, Drogen und Sexualstraftaten angeht.

Die Gewalt an den Bahnhöfen im Südwesten hat sprunghaft zugenommen

Die Gewalt an Bahnhöfen in Baden-Württemberg ist zuletzt sprunghaft angestiegen. Das geht aus einer Antwort des
Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage des AfD-Bundestagsabgeordneten Martin Hess hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und über die MANNHEIM24 berichtet.

Demnach stieg die Zahl der Gewaltdelikte an den Bahnhöfen im Südwesten im vergangenen Jahr um 42 Prozent auf 2.538 Fälle. Die Zahl der Eigentumsdelikte wuchs im selben Zeitraum sogar um rund 93 Prozent, wie das Ministerium unter Berufung auf Zahlen der Bundespolizei berichtet. Am häufigsten kommt es demnach am Stuttgarter Bahnhof zu Gewaltdelikten. Das Bundesinnenministerium verweist auf das Auslaufen der Corona-Regeln.

Die ausgebaute Haltestelle am Hauptbahnhof Mannheim
Der Hauptbahnhof Mannheim ist immer wieder Schauplatz für Gewalt- und Eigentumsdelikte. © MANNHEIM24/Marten Kopf

Apropos Hauptbahnhof Mannheim: Vom 8. Juli bis 26. August fährt erstmals ein Direktzug an die französische Atlantikküste – genauer gesagt nach Bordeaux.

Satte 23 Prozent mehr Sachbeschädigungen an Bahnhöfen in BW

Demnach hat die Kriminalität an den Bahnhöfen im Ländle in allen Bereichen deutlich zugenommen! Sachbeschädigungen wuchsen um 23 Prozent auf 4.952 Delikte, Sexualdelikte stiegen um 5 Prozent auf 214 Delikte, Drogendelikte um 16 Prozent auf 1.790 und Waffendelikte um knapp 12 Prozent auf 94 Delikte.

„Insgesamt ist zu konstatieren, dass nach Auslaufen der Mehrzahl der pandemiebedingten Auflagen, mit Ausnahme der Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in Teilen des öffentlichen Personenverkehrs, nahezu in allen Deliktsbereichen eine steigende Anzahl von Straftaten zu verzeichnen ist“, schreibt das Bundesinnenministerium zur Entwicklung. Stuttgart und Mannheim führen übrigens auch die traurige Liste der meisten Drogentoten im Jahr 2022 an.

Der AfD-Abgeordnete und langjährige Polizist Hess führt die zunehmende Kriminalität auf „unkontrollierte Zuwanderung“ zurück. Er fordert ein „verlässliches Lagebild über die Hintergründe der zunehmenden Gewalt“. „Es ist übrigens im höchsten Maße widersprüchlich, die Bürger in Züge zwingen zu wollen, dann aber nicht für ihre Sicherheit sorgen zu können oder zu wollen“, sagte er.

Stuttgart bei Gewaltdelikten an Bahnhöfen in BW ganz vorne

Stuttgart ist mit 286 Fällen der Bahnhof mit den meisten Gewaltdelikten, noch vor den Bahnhöfen in Mannheim (180) und Freiburg (156). Mannheim hingegen führt die Negativ-Liste bei den Drogendelikten (274), den Eigentumsdelikten (368) und den Waffendelikten (15) an. Bei den Sexualdelikten führt der verhältnismäßig kleine Bahnhof im Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt mit 8 Fällen die Liste an. Der Stuttgarter Bahnhof verzeichnet täglich im Schnitt 255.000 Reisende, der Mannheimer 118.000 und Bad Cannstatt 62.000.

46 Bundespolizisten wurden laut Bundesministerium im Jahr 2022 bei Angriffen an Bahnhöfen verletzt, im Vorjahr waren es noch 34. Mitarbeiter der Deutschen Bahn wurden im Dienst im vergangenen Jahr 266 mal attackiert. Der Antwort auf die Anfrage zufolge wurden im vergangenen Jahr zudem 12 Fälle erfasst, bei denen Menschen auf die Gleise gestoßen wurden. 57 Mal wurden an Bahnhöfen im Südwesten Fahrkartenautomaten aufgebrochen. Die Bundespolizei verzeichnete außerdem 53 Gewaltdelikte mit Messern. (dpa/pek)

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